Zweites Fazit -Update-

Zweites Fazit -Update-


Wir wollten einen Drucker für den möglichen Schuleinsatz kaufen und damit drucken. Nun merken wir, dass es das im unteren Preissegment (noch) nicht gibt. Selbst wenn man sich einen fertig montierten Drucker kauft, gibt es da Dinge, die nicht robust oder über längere Zeit funktionieren. Kauft man einen Drucker der eine grosse Community hat, erhält man schneller passgenaue Lösungen und kann selber dazu beitragen. Nur müsste man dann mit den Schülerinnen und Schülern den Drucker zusammenbauen, und die Anpassungen laufend vornehmen. Kauft man sowas wie den 3DTouch von BfB, dann gibts zwar ein offizielles Wiki, ein Forum, aber da läuft im Vergleich sehr wenig. Ist auch verständlich, schliesslich ist der Drucker closed-source, hard- und softwareseitig. Hinzu kommt, dass er nicht mehr die neusten Entwicklungen im 3D-Druckbereich unterstützt. Und wir hatten echt unterschätzt, wie langsam die meisten 3D-Drucker heute noch sind.

Zu den vermeintlichen Vor- und Nachteilen des 3DTouch aus unserer Evaluation vom April 2012:

+ Fertig zusammengebaut geliefert
-> Tatsächlich ein Vorteil, da man sich so die Zeit für den Zusammenbau spart. Jedoch hinderlich, wenn es darum geht, am Drucker selber etwas schrauben zu müssen. Closed Hardware, keine Custom Firmware. Gemessen an der Zeit, die man zur Einarbeitung ins Thema 3D-Drucken, und für die Einrichtung des Druckers benötigt, ist der Zusammenbau zu vernachlässigen.

+ USB-Host (für USB-Stick) oder Direktverbindung mit PC
-> Wirklich sehr praktisch, allerdings muss man während des Druckvorgangs aufpassen, dass der USB-Stick nicht versehentlich entfernt wird.

+ Verbrauchsmaterial direkt ab Rollen
-> Je nach Rolle genauso ein Nachteil, aber zumindest kann man Material verschiedener Lieferanten verwenden.

+ Anbieter
3D Systems® hat 25 Jahre Erfahrung mit 3D-Druck (auch professionell)
-> 3D Systems hat den Hersteller des 3DTouch BitsFromBytes nur aufgekauft, aber seither wohl nicht in der Produktreihe weitergemacht. Die Entwicklung richtet sich eher nach dem neuen Cube und dem Cubify-Programm.

+ Je nach Druckkopf bis zu dreifarbiger Druck möglich
-> Mehrfarbigen Druck, bzw. auch Druck mit einer Kombination von PLA und ABS, erachten wir inzwischen in den meisten Fällen als unpraktisch, da die Druckzeit dadurch deutlich verlängert wird. So muss der Drucker für die selbe Schicht erst den einen, und danach den anderen Druckkopf in der Parkposition vorheizen gehen. Man kann zwar die Druckköpfe durch eine Einstellung warm halten lassen, dadurch kann aber aus dem Druckkopf ungewollt Material rinnen. Auch die Abstreifvorrichtung ist nur für einen Druckkopf ausgelegt, und der zweite unbenutzte Druckkopf fährt genau so tief über das gesamte Modell, wie der aktuell auftragende.

– Relativ teuer (Starterkit inkl. Verbrauchsmaterial ca. 4000-5000.- CHF, abhängig davon, ob wir ihn direkt importieren, oder vom Schweizer Reseller beziehen)
-> Den kürzlichen durch den Schweizer Reseller erhöhten Preis von nun über 6000.- CHF würden wir nicht mehr bezahlen.

– Gross und schwer (600 × 600 × 700mm und 38kg)
-> Wir hätten erwartet, dass der Drucker schwerer ist. Die Grösse der Plattform bringt aber aber nicht wirklich etwas, da ohne beheizten Drucktisch nur mit PLA grössere Modelle druckbar sind, und das auch nur, wenn man den Drucker sehr gut einstellt und richtig im Griff hat.

Vielleicht taugt sowas wie der Cube, oder einer der neu angekündigten UP! mini oder MakiBox mehr als „out-of-the-box“-Drucker? Oder lebt man trotz Basteln auch in der Schule mit einem Ultimaker glücklicher?

Gregor Luetolf

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