Der Güggel im Prättigau

Der Güggel im Prättigau


Uorschla Eicher hat uns mit ihrem Blog und der Initiative, als Lehrperson selber einen 3D-Drucker zu beschaffen, neugierig gemacht. So flog der Güggel flux ins Prättigau und verfolgte das Geschehen in der 4. Klasse in der Schule Schiers höchst persönlich. Wir wurden am Bahnhof herzlich empfangen, und gleich ans lokale Weltmonument Salginatobelbrücke heran- und auch hineingeführt.

Foto der Salginatobelbrücke von schräg unten
Die Salginatobelbrücke, grau und blau

Nun eilt die Fertigstellung des Eiffelturms, da wir anschliessend noch mindestens zwei weitere Bauwerke drucken müssen. Über Nacht kam aber erst mal der Winter, etwas unverhofft, aber doch ziemlich überzeugend.

Foto der verschneiten Umgebung bei Nacht vom Hotelfenster aus
Blick von unserem Hotelfenster in die verschneite Umgebung

Am nächsten Morgen ging es in der Schule los, wir haben geholfen wo wir konnten. Zur Freude der Kinder flog dann auch noch der Güggel quer durchs Klassenzimmer, ohne dabei abzustürzen. Erst gab es eine kleine Präsentation von gedruckten Gegenständen, welche Uorschla mitgebracht hatte.

Foto von Ansichtsgegenständen, gedruckt auf dem Ultimaker 2
Selber auf dem Ultimaker 2 gedruckte Ansichtsgegenstände

Parkettieren

Die Schülerinnen und Schüler der Parallelklasse hatten bereits ihre eigenen Parkettierformen aus schwarzem Papier erstellt, diese am Kopierapparat eingescannt, und auf den persönlichen USB-Sticks abgelegt. Die gesamte Unterrichtssequenz Parkettieren stellt uns Uorschla grosszügig zur Verfügung, Nachahmung erwünscht. Uns überzeugt speziell die Mehrfachverwendung der von den SuS erstellten Formen in verschiedenen Anwendungen

Parkettierform aus schwarzem Papier ausgeschnitten © Uorschla Eicher
Screenshot aus Cura mit importierter Parkettierform als Anhänger
© Uorschla Eicher
Foto von glasierten Tonplatten mit den Mustern der Parkettierformen auf einem Tisch
Glasierte Tonplatten mit den Mustern der Parkettierformen

Die Zeit verging wie im Flug, und wir hatten alle Hände und Flügel voll zu tun, den Schülerinnen und Schülern zu helfen, die auftretenden Hürden zu meistern. So entstanden von den Arbeiten leider keine Fotos, wir haben uns dafür wenigstens auf dem Handy kurze Stichworte zu unseren Beobachtungen gemacht:

  • 3D-Drucker als Motivation, aber nicht Hauptteil (Arbeit am PC mit Onlinetools wichtiger)

  • Slicing und Druckerbedienung durch Lehrperson (oder 1-2 versierte SuS)

  • Webadresse und Logindaten eingeben erfordert genaues Arbeiten

  • Dateihandling am Computer als Herausforderung (4 Dateiformate notwendig)

  • Sondertasten SuS nicht bekannt

  • Englisch phonetisch ausgesprochen geht

  • Ränder vom Scannen in Tinkercad sichtbar (mit Löchern weggeschnitten)

  • Bedienung des Smartboards als Hindernis

  • Logout eines Benutzers führt zu Logout aller SuS bei Tinkercad

  • Raumvorstellung der Schüler in 4. Klasse bei Tinkercad kein Problem

  • Einmal zeigen, dann können es die Schülerinnen und Schüler selber

  • Arbeiten in Zweiergruppen, anschliessend noch jeder für sich, je nach Zeit

  • Tinkercad kurz vor Schluss überlastet

Knapp vor 12 schafften wir es dann noch, einen Druckauftrag zu starten. Uorschla erklärte den SuS während der Wartezeit beim Aufheizen, wie der Drucker funktioniert.

Foto einer Gruppe Schülerinnen und Schüler mit Uorschla am 3D-Drucker Ultimaker 2
Uorschla erklärt den Schülerinnen und Schülern den 3D-Drucker
Gruppenbild am 3D-Drucker mit den Schülerinnen und Schülern, Uorschla und dem Güggel
Auch der Güggel hört für einmal gespannt zu
Foto des Drucktischs des Ultimaker 2 während des Drucks der ersten Schicht eines Anhängers
Die erste Schicht wird sauber gedruckt

Teelichter

Die Unterrichtsvorbereitung für die Teelichter gibts von Uorschla hier bei uns. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Lichts. Dazu wurde das Schulzimmer zu Beginn verdunkelt, um den Effekt der Teelichter deutlich zu machen. Gedruckt werden diese Teelichter aus transparentem (farbigem) PLA. Bewusst wurde kein bereits erstelltes Teelicht gezeigt, sondern nur die exemplarisch gedruckten Becher, in welche auch eine Teelicht Kerze passt.

Foto zweier Testbeispiele von Teelichtern mit elektrischen Kerzen daneben
Zwei Testbeispiele von Teelichtern

Die Schülerinnen und Schüler sollten nach einer einfachen Anleitung, zunächst das Loch für eine elektrische Teelicht Kerze erstellen. War mal das Loch geschafft, ging es daran, das eigentliche Teelicht rund herum zu erstellen. Mit berücksichtigt wurde das Absenken und unten Abschneiden von nicht flachen Körpern, um diesen eine Standfläche zu verpassen. Wir staunten, wie die SuS diese Aufgabe gemeistert haben, und wie kreativ und motiviert sie dabei waren.

Foto des Klassenzimmers mit fleissig arbeitenden Schülerinnen und Schülern
Es wird fleissig gearbeitet
Foto vom Klassenzimmer mit den Schülerinnen und Schülern zu zweit an einem Notebook, vorne am Whiteboard das Beispiel aus Tinkercad
Zu zweit wird nachgemacht, was vorne an der Tafel gezeigt wurde

Auch der Güggel war fleissig und hat sich ein eigenes Teelicht erstellt. Das Design hat er danach auf seinem eingebauten USB-Stick mit nach hause genommen, wo wir es abends nach unser Rückkehr noch ausgedruckt haben.

Foto vom fleissigen Güggel vor dem Notebook, wie er gerade sein Teelicht entwirft
Der Güggel bekam sein eigenes Notebook zum Arbeiten
Foto des Teelichts vom Güggel, leuchtend mit elektrischer Kerze drin
Des Güggels Teelicht, zuhause aus transpartentem PLA gedruckt

Nun überlegen wir uns noch, wie man die Teelichter drucken müsste, damit man darin handelsübliche Teelicht Kerzen verwenden könnte, und nicht die elektronischen, die weniger hell leuchten, und deren Batterien sich ach so schnell leeren, besonders in dieser dunklen und kalten Jahreszeit.

Gregor Luetolf

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