Wie wir von unseren Kollegen aus Triest via ihren Blog-Post erfahren haben, stehen die Scans von African Fossils nun zu Ausbildungszwecken kostenlos zur Verfügung. Louise Leakey hat es geschafft, die lokalen Behören vom Nutzen der Veröffentlichung zu überzeugen. Wir hatten in Triest beim ersten internationalen Workshop zum 3D-Drucken in der Forschung, Ausbildung und Nachhaltigen Entwicklung, Gelegenheit beim Mittagessen mit Louise zu sprechen. Es war sehr interessant zu hören wie sie in der Wildnis Technik einsetzt um fossile Überreste zu finden und danach zu scannen. Danke für die tollen Modelle!
Leider klappte bei uns die obligatorische Registrierung vor dem ersten Download nur via Facebook, und es können wohl nur einige ausgesuchte Modelle heruntergeladen werden. Am einfachsten findet ihr die Übersicht aller Modelle via Suche (Lupe oben rechts auf der Startseite). Make hat sich die Mühe gemacht, und alle Fossilien auf verfügbare Downloads durchsucht: http://makezine.com/2013/11/23/replicating-ancient-african-hominoid-fossils/
Wir drucken uns also unser eigenes Replikat eines Fossils und wählen dazu den Paranthropus boisei – KNMER 406, ungefähr 1.70 Millionen Jahre alt. Die Daten sind als Schichtmodell oder als komplettes 3D-Modell verfügbar.
Wir öffnen das Fossil in Cura 13.11.2 PC und stellen fest, dass die Einheiten wohl in Inches gehalten sind, unser System mit Cura aber mm möchte. Im Forum von African Fossils gibt es einen entsprechenden Kommentar, welcher leider von offizieller Seite noch nicht beantwortet wurde, und es fehlen bei den Modellen auch die Originalgrössen.
Wir skalieren das Modell also um das 25.4 fache. Die halbe Grösse ist damit leider zu gross für den Drucktisch. Skalieren können wir direkt in Cura, oder in Netfabb Studio, damit wir das Modell dauerhaft mit den Einheiten in mm speichern können. Wir drehen den Schädel gleichzeitig noch 90° um die X-Achse, dass er lebensecht orientiert ist.
Wir verwenden trotzdem die Version „halbe Grösse“ und verkleinern sie in Cura auf den maximal druckbaren Bereich im Ultimaker. Slicen dauert ganz schön lange, wohl auch wegen dem Touching buildplate Support. Ein Vergleich der Schätzungen zweier Orientierungen für den Druck:
A) Natürlich orientiert:
Skaliert auf 84 %, 0.12 mm Schichten, 10 % Füllung, 0.8 mm Shell, 0.6 mm Deckschichten. Geschätzte Druckzeit 47 h 32 min, viel Support, Materialverbrauch 439 g
B) Stehend orientiert wie heruntergeladen:
Skaliert auf 84 %, 0.12 mm Schichten, 10 % Füllung, 0.8 mm Shell, 0.6 mm Deckschichten. Geschätzte Druckzeit 37 h 15 min, mässiger Support, Materialverbrauch 354 g
Wir verringern zunächst noch die Füllung auf 5 % und starten dann mal mit dem Druck in der Version B) wie das auch beim Download ja so vorgesehen war. Wir können dadurch die geschätzte Druckzeit auf 29 h 26 min, und den Materialverbrauch auf 271 Gramm reduzieren. Die GCode-Datei ist trotzdem 150 MB gross.
Während des Druckvorgangs lösten sich einige der kleinen Supportstücke vom Tisch und fielen um, bzw. wurden willkürlich von der Druckspitze umhergezogen. Vielleicht könnten wir den Support mit einem zusätzlichen Brim die Haftung des Supports am Tisch festigen. Auch aufgefallen ist uns, dass der Lüfter bei der zweiten Schicht nur mit 25 % Geschwindigkeit bläst. Dies scheint eine weitere Änderung in Cura zu sein.
Die effektive Druckzeit dieses eindrücklichen Objekts betrug 36 h und 50 min. Alle weiteren Infos finden Sie via QR-Label oder Link unten:
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