Ultimaker 2 out of order

Titelbild: Druckversuch eines Teils des Eiffelturms. Probleme mit dem Materialfluss zwangen uns zum Abbruch des Drucks.

Nichts geht mehr

Traurig, traurig… unser Ultimaker 2 druckt nicht mehr. Nach einigen hundert Stunden Druckzeit zeigen sich die ersten Anzeichen von Verschleiss, welche sich darin äussern, dass der Drucker so gut wie unbrauchbar geworden ist. So gibt es ein kleines Leck zwischen Druckdüse und dem Isolator darüber, ein grosses Problem mit der Temperaturregelung, und der Feeder ist angefressen vom zu oft schräg eingezogenen Material. Der Rückzug funktioniert auch nicht mehr gleich gut, nachdem die Tube am Druckkopf von den Metallzähnen des Feststellteils angefressen wurden.

Erstmal ist Pause angesagt für den Eiffelturm.

Die Probleme hatten sich schon abgezeichnet, so mussten wir bei immer höheren Temperaturen drucken. Danach schien der Drucker nach dem neusten Firmware-Update 14.07 wie tot, und konnte erst nach länger vom Strom nehmen wieder reanimiert werden. Der Ultimaker Support konnte sich das nicht erklären, und wir sind sicher, dass wir die Ultimaker 2 Firmware geflasht haben, und nicht die vom Ultimaker Original.

Vom Ultimaker Support bekamen wir den Rat, einen Testdruck zu machen. Hier das Resultat bei 230° C.
Da läuft etwas zwischen Düse und Isolator raus, und oben drückt es das weisse Teil raus. Der Abstand zwischen Düse und Isolator sollte laut UM2 assembly manual 1 mm betragen.
Blau war zuletzt dran.

Neuer Feeder

Auf der Suche nach einer Lösung für den Feeder sind wir im Ultimaker Forum fündig geworden. Dort gibt es seit Februar einen Thread zum Problem Underextrusion und alternativem Vorschub-Design. In der Anleitung zur Demontage des Feeders haben wir gelesen, dass man den Motor mit Schnur sichern solle, damit er nicht innen runterfällt, wenn man alle 4 Schrauben am Gehäuse entfernt. Da keine Schnur da war, haben wir uns mit Gummibändern beholfen. Gedruckt haben wir die Teile des alternativen Feeders zuvor auf dem Ultimaker 2 bei sehr langsamer Geschwindigkeit und 240° C und darüber.

Einzelteile des Alternative UM2 Feeders v2 von Robert
Original-Feeder geöffnet und Motor mit Gummibändern gesichert.
Abrieb am Gehäuse durch schräges Einziehen des Filaments.
Erste Schraube gesetzt, nun können die Gummibänder weg wenn sie wollen.
Die Gummibänder wollten zur Sicherheit nochmals ran, da wir die einzelnen Schrauben nochmal lösen und justieren mussten.
Fast fertig, fehlt nur noch der Verschluss. Dieser ist uns nämlich bei der Montage zerbrochen.
Also haben wir auf dem Ultimaker Original daneben Ersatz in Orange gedruckt, etwas mit dem Messer bearbeitet und dann montiert.
Grosser Vorteil des alternativen Designs: Man kann den Verschluss wie beim Ultimaker Original öffnen, und so das Material manuell viel schneller wechseln.
Nachteil: Die grossen Rollen verdecken den Verschluss und müssen schon vor dem Wechseln ausgehängt werden.

Beim Materialwechsel haben wir festgestellt, dass das kleine Stück Tube, welches wir unten in den alternativen Feeder eingesetzt hatten, leicht verschoben hatte. Also das Ganze nochmal demontieren und dort eine Mutter hinterlegen, damit die Tube in Position bleibt.

Um Abrieb zu verhindern wird unten ein kleines Stück Tube eingesetzt. Wir hatten noch Ersatz-Tubes von unseren Ultimaker Original rumliegen.

Wieder zusammenbauen

Als wir nun den Motor wieder an seinen Platz bringen wollten, haben wir aus Versehen eines der Kabel für die Endstops mitgeschleift und sind es nicht mehr losgeworden von aussen. Da haben wir nach Montage-Anleitung zum Ultimaker 2 nachgeschaut, und gesehen, dass sich das Blech welches die beiden Motoren in der hinteren linken Ecke verdecken, mit nur einer Schraube lösen entfernen lässt. Damit die Kabel nicht nochmal zwischen den Motor und das Gehäuse geraten, haben wir sie festgeklebt. Von aussen sieht man es durchscheinen, das ist uns aber egal.

Das Rote ist da am falschen Platz und lässt sich nicht mal durch gut Zureden umstimmen.
Verdeck demontiert und die bösen Kabel links am Gehäuse festgeklebt.
Und dann den Motor wieder ran.

Schwankungen der Drucktemperatur

Die Temperaturregelung ist das grösste Problem aktuell, denn während eines Drucks schwankt die Temperatur um +/-10°C, was keinen konstanten Materialfluss ermöglicht. Nun ruhen die Arbeiten am grossen Eiffelturm leider, bis der Ultimaker 2 wieder in Betrieb ist. Warten auf den Support in Holland. Wir vermuten einen Elektronik-Fehler, da wir inzwischen jede Firmware zwischen 13.12 und 14.07 ausprobiert haben, die Steckerverbindungen überprüft sind, der neue Feeder gut funktioniert, und die Druckdüse auch wieder gereinigt und in Position ist. Nachgedacht haben wir auch über den Austausch des Netzteils, nur mal so zum Testen.

Da ist einer wirklich müde. Auf die Seite gelegt und das Elektronik-Verdeck demontiert.
Diese Stecker mögen Standard sein, mir gefallen sie trotzdem nicht. Ich möchte lieber solidere Stecker, besonders bei den Temperatur-Slots.

Ausblick

Testresultat nach dem ganzen Gefrickel.

Wir denken noch über eine verbesserte Rollenhalterung mit Kugellagern nach, um auch dort noch den Widerstand zu reduzieren. Erst sollte aber das Temperatur-Problem in den Griff gekriegt werden.

Die schwarze Halterung möchten wir ersetzen. Vielleicht auch die Führungen noch verbessern.