Die in Budapest ansässige Firma CraftUnique hat ihren ersten FDM 3D-Drucker entwickelt, den CraftBot. Wir haben unseren CraftBot bei Coobx zum Preis von CHF 899.- bestellt. Pünktlich in der am Anfang vorausgesagten KW 51 wurde er geliefert (nach dem zweimal der Liefertermin wegen Schwierigkeiten mit den Touchscreens verschoben wurde).
Spezifikationen
Der Drucker hat einen Druckbereich von 250x200x200mm (LxBxH) und ist dabei selber 400x460x430mm (LxBxH) gross, bei einem Gewicht von 14kg. Er besitzt eine Düse mit einer 0.4er Bohrung und wird mit 1.75mm Filament gefüttert. Verwendet werden können ABS, PLA und Spezialfilamente, die maximale Drucktemperatur beträgt 260°C. Nur die Düsenbohrung könnte für Filamente wie z.B. Woodfill oder Laywood eventuell zu klein sein. Vielleicht gibt es ja demnächst Düsen mit grösseren Düsenbohrungen. Das Heizbett kann bis zu 100°C aufgeheizt werden Layerhöhen von 0.05mm sind kein Problem, feiner wurde von uns noch nicht getestet. Theoretisch sollte es aber noch feiner gehen.
Inbetriebnahme
Wie der CraftBot ankommt und wie man ihn entpackt erwähnen wir hier nicht weiter, dafür gibt es auf Youtube unzählige Videos. Beim ersten Einschalten lächelt uns das Farbenfrohe Menü an, welches sich gut mit dem Finger bedienen lässt. Das Menü ist auch in Deutscher Sprache verfügbar, einzig die Umlaute werden noch nicht ganz richtig angezeigt.
Uns ist beim ersten Einschalten des Druckers aufgefallen, dass sich die Motoren gleich mit einschalten. Dadurch ist der Drucker bereits im Bereitschaftsmodus ziemlich laut. Auch bei Bewegungen der Achsen fällt auf, dass die Resonanzen durch das vollständig aus Blech bestehende Gehäuse verstärkt werden. Besonders die Z-Achse ist relativ laut. Verglichen mit dem Ultimaker 2 ist der Drucker laut. Nach einer kurzen Absprache mit Marco von Coobx war klar, dass der Fehler ist bei CraftUniqe schon bekannt ist und in einer neuen Version durch eine bessere Entkopplung behoben werden soll.
Testdrucke
So, nun kommen wir zum Spannenden Teil, druckt das Ding überhaupt? Die Antwort ist Ja! Und dies erst noch praktisch direkt ab USB-Stick, den man oberhalb des Touchscreens einstecken kann.
Was aber beim Ausrichten des Betts aufgefallen ist, dass die Druckplatte verzogen ist. Also erstmal von Hand etwas gerichtet, wirklich befriedigend war es dann trotzdem nicht. Schnell wurde klar, dass wir die Druckplatte wohl gegen eine Spiegelfliese tauschen werden. Fürs erste reicht die Aluplatte aber noch.
Nach dem Testdruck haben wir den Drucker feinjustiert: Thin Walls wurden gedruckt um den Flow anzupassen und einen Würfel mit 20x20x10mm gedruckt, um zu schauen, wie genau die Masse des gedruckten Objekts sind. Beide Tests bestand der CraftBot.
Danach haben wir einige Objekte gedruckt, die einen erfolgreich, andere nicht.
Fazit
Der CraftBot ist ein sehr interessanter Drucker und liefert für den Preis schon sehr ansehnliche Objekte. Einzig die Firmware ist noch nicht ganz fertig entwickelt und in einer Art Beta. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass noch nicht alle Menüpunkte in den Einstellungen funktionieren und dass die Beschleunigung noch nicht ganz passt. Je nach Objekt kann es daher zu Verschiebungen der Layer kommen, da der Schrittmotor Schritte verliert.
Auch der eigene Slicer CraftWare findet sich aktuell in einer Beta, da haben wir aber die Info, dass dieser Anfangs 2015 in die Final Version kommen soll. Bis dahin verwenden wir weiter Cura.
Im Schweizer 3D-Drucker Forum 3D-Board.ch finden Neugierige weitere Infos, Tipps, Tricks und Fehlerbehebungen rund um den CraftBot. Auch im offiziellen Forum von Craftunique sind weitere Infos zu finden.
Links zu den gedruckten Objekten:
- Owl statue
- Protective Cover Case for Oneplus One
- Ultimaker Robot
- WAVE 01|02|03|04 (31.5.2019: Datei nicht mehr verfügbar)
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