13. Internationales 3D-Forum Lindau 2014
Wir haben uns diese Woche die Community der 3D-Stadt- und Landschaftsmodelle auf dem 13. Internationalen 3D-Forum in Lindau aus der Nähe angeschaut. Am Vortag angereist, haben wir uns schon mal das schmucke Lindau angeschaut.
Am 3D-Forum mit dabei waren gegen 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg, Italien und Finnland. Unter den Ausstellern war eine Vielzahl von internationalen Firmen. Hauptsponsor der Veranstaltung war ESRI Deutschland.
Der Ausstellungsteil der Firmen war für unseren Geschmack im Vergleich zu den Vorträgen und Inhalten etwas zu dominant. Dazu konnten uns einige Redner nicht wirklich überzeugen. Nichts desto trotz war der Anlass, und auch Lindau eine Reise wert. Wir haben einen guten Einblick in die Thematik und den aktuellen Stand der Dinge erhalten.
Ausnahmen bildeten bei den Rednern etwa Prof. Dr. Dieter Fritsch, Institutsleiter am Institut für Photogrammetrie an der Universität Stuttgart, Walter Sieh von der Freien und Hansestadt Hamburg, und Prof. Dr. Stephan Nebiker von der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik, Institut Vermessung und Geoinformation an der FHNW in Muttenz.
Prof. Dr. Dieter Fritsch zeigte unter anderem interessante Ergebnisse der Forschung in den Bereichen der Grammar Supported Façade Reconstruction, und des Dense Image Matching. Uns fehlte hier der letzte Stand sowie ein Vertreter der spinn-off Firma nFrames. Deren Software SURE ermöglicht die Ableitung von Dichte Punktwolken aus einem Set von Fotos und Dateien zur Orientierung dieser Fotos. Für nicht-kommerzielle Nutzung ist die Software kostenlos.
Das Stadtmodell von Hamburg zeichnet sich neben seiner Vorreiterrolle sicher auch durch seine Grösse und Bekanntheit aus. Es hat uns jedoch sehr verwundert, dass weder für Walter Sieh, noch für das 3D-Stadtmodell eine eigene Webseite eingerichtet ist. Leider war die Präsentation von Walter Sieh vom Unterton des drohenden Projektendes des an sich seit 10 Jahren doch so erfolgreich aufgebauten, betriebenen und vermarkteten Stadtmodells von Hamburg geprägt.
Prof. Dr. Stephan Nebiker zeigte in seiner Präsentation den aktuellen Stand der Datenerfassung mittels kleiner UAVs, an konkreten Projekten wie die mit der eBee Drohne von senseFly. Diese Technologie scheint in weiten Teilen das Laserscannen von Flugobjekten aus ablösen zu können. Es fällt sowohl die Pilotenausbildung weg, wie lässt sich die Flugplanung und Auswertung auf Google Earth erledigen. Die Drohne steigt danach, einmal in die Luft geworfen, selbständig auf und fliegt die vorgesehene Route ab.Iin der Schweiz fallen solche Drohnen in den Bereich der Modellflieger, weshalb man ohne spezielle Genehmigung für den Start auskommt. In Deutschland (EU) ist dafür eine Genehmigung erforderlich.
Interessant war auch das Gespräch mit Ulf Teller, welcher mit seinem 3D-Druckshop.com einen Service im Bereich Aufbereitung von Geodaten (CAD/GIS) für den 3D-Druck und 3D-Druck mit eigenen Geräten anbietet. Letztes Jahr war der Schwerpunkt auf dem Thema, und da wurde von Ulf Teller einiges aus seiner Täglichen Arbeitspraxis erzählt. Die gesamte Präsentation zum CityGML-Workshop dazu findet sich als PDF (7 MB) noch im Netz, der Teil zum 3D-Drucken findet sich ab Slide 59ff.
Über den Rest der Veranstaltung am zweiten Tag, wie die Vertiefungsthemen und die „Workshops“, werden wir uns via Dokumentation informieren. Wir haben genügend Eindrücke sammeln können.